Bitcoin wird sich vor den US-Wahlen wohl kaum erholen
Die Fluktuation des Bitcoin (BTC)-Wertes richtet sich tendenziell nach dem zeitlichen Ablauf der US-Präsidentschaftswahlen und zeigt ein Muster aus deutlichen Rückgängen etwa zwei bis drei Monate vor den Wahlen und einem anschließenden Aufwärtstrend nach den Wahlen.
Dieses zyklische Verhalten wurde in den Wahljahren 2012, 2016 und 2020 beobachtet, so die Erkenntnisse der Bitfinex-Analysten. Verschiedene kritische Faktoren prägen dieses Muster.
Analysten nennen als Hauptfaktor die Ausrichtung der Präsidentschaftswahlen auf das Jahresende, eine Periode, die für ihre Finanzmarktvolatilität bekannt ist, insbesondere während der Sommermonate.
Diese Saisonalität beeinflusst alle Märkte, auch den Bitcoin. In den Wahljahren 2016 und 2020 hat der Wert von Bitcoin vor den Wahlen einen Einbruch erlitten, um sich danach bemerkenswert zu erholen. Dieser sich wiederholende Trend, der auch im Jahr 2012 zu beobachten war, unterstreicht den Einfluss der Wahlsaison auf die Kryptowährung.
Darüber hinaus fördern die ungewissen Ergebnisse der Wahlen in der Regel eine vorsichtige Atmosphäre, die sich neben den traditionellen Märkten auch auf Bitcoin auswirkt. Die zunehmende Synchronisierung zwischen BTC und dem S&P 500 unterstreicht diesen Trend, da beide auf übergreifende wirtschaftliche Unsicherheiten reagieren.
Im Anschluss an Wahlen verzeichnet Bitcoin in der Regel deutliche Kursanstiege. Nach der Wahl 2016 beispielsweise stieg der Wert von Bitcoin sprunghaft an, da das Vertrauen in den Markt wiederhergestellt war. Ein ähnliches Muster zeigte sich im Jahr 2020, als Bitcoin in den folgenden Monaten deutliche Kursgewinne verzeichnete.
Experten warnen jedoch davor, Korrelation mit Kausalität zu verwechseln. Obwohl die Kursbewegungen von Bitcoin mit den Wahlzyklen korrespondieren, spielen auch andere Faktoren wie die US-Geldpolitik, die weltweite Wirtschaftslage und die Fortschritte im Kryptowährungssektor eine entscheidende Rolle für die Kursdynamik.
Während sich die Vorfreude auf die Wahlen im Jahr 2024 steigert, achten Marktbeobachter genau auf bekannte Muster, insbesondere in Anbetracht des jüngsten Höchststandes des S&P 500 und der Spekulationen über mögliche Zinssenkungen, die zur Unsicherheit beitragen.
Polymarket, eine auf Polygon basierende Prognoseplattform, dient als Barometer für den Ausgang der US-Wahlen und verwendet die Quoten für jeden Kandidaten als Indikator für dessen wahrscheinlichen Erfolg.
Während die Gewinnwahrscheinlichkeit von Donald Trump am 16. Juli einen Höchststand von 72 % erreichte, ist der Vorsprung des republikanischen Kandidaten gegenüber Kamala Harris auf nur noch 1 % geschrumpft und liegt derzeit bei 50 % gegenüber 49 % für Harris.
Harris hatte Trump im August kurzzeitig überholt und hielt ihren Vorsprung an vier aufeinanderfolgenden Tagen zwischen dem 9. und 13. August, wobei ihr Vorsprung in diesem Zeitraum auf 10 % gegenüber Trump anwuchs.